Ausgezeichnetes, Verschwiegenes, Überraschendes

In der Gemeinde ist die Stadt Coevorden umgeben von Dörfern und Weilern, die über Eigencharakter und Tradition verfügen und Stück für Stück einen Besuch wert sind. Zu Fuß erfährt man ihre Beschaulichkeit vielleicht am besten, und wer richtig viel Zeit hat, kann den ganzen Kulturpfad abschreiten (mehr dazu unter dem Titel ‘Wandern’). Ohne Umwege geht aber auch, mit den Empfehlungen auf dieser Karte, die dann vielleicht doch dazu anregen, eigene Entdeckungen zu machen…

Oud-Aalden

Wer ein perfekt erhaltenes Drenther Angerdorf sehen möchte, sollte sich unbedingt mal im älteren Teil von Aalden umschauen. Mit seinen Klinkersteinwegen, die an alten Hallenhäusern vorbeiführen, ist dies einer der schönsten Dorfkerne von Drenthe.

Het Kraterbosje

in 't Haantje

Am 1. Dezember 1965 ging hier eine Gasbohrung voll daneben: als man eine Tiefe von 1850 Meter erreichte, entwich unerwartet und unkontrolliert Gas. Schlamm schoss dreißig Meter in die Höhe, und es entstanden große Krater. Um vier Uhr nachmittags knickte der fast 50 Meter hohe Bohrturm ein und verschwand vollends in den Krater. Eine Tafel beim heutigen ‘Kraterwäldchen’ ist das einzige, was noch an die Katastrophe erinnert.

Onderduikmuseum

De Duikelaar

Am Rande unserer Gemeinde liegt Nieuwlande, dessen Museum an die große Rolle erinnert, die das Dorf im Zweiten Weltkrieg spielte. Es ist zugleich eine Ehrung des Widerstandshelden Johannes Post und der vielen Einwohner, die schweigend ihr Leben riskierten, indem sie Juden bei sich untertauchen ließen. 1985 erhielt Nieuwlande als einer von nur zwei Orten auf der Welt dafür die israelische Yad Vashem-Auszeichung.

Schloss Coevorden

Als Burg umkämpft, dann zum Repräsentativbau erweitert – so erhebt das Schloss noch immer das stolze Haupt mitten in Coevorden. Wer die Burg im Moor besetzte, sicherte sich den Zugangsweg zum Norden. Belagerer plünderten und zerstörten sie darum mehrmals, bis Bischof Frederik van Blankenheim im Jahre 1402 den Rundturm baute, an den sich neuere Teile anschlossen.

De Daolertuun

in Dalen

De Daoler tuun ist ein 3,5 Hektar großer Park zum Spazieren oder Sporttreiben. Der Park enthält viele bemerkenswerte Bäume, und auf seinen Wiesen kann man wunderbar picknicken. Für die Kleinen gibt es allerhand Spielgeräte. Im Sommer werden auf der Wasserbühne Konzerte veranstaltet.

Ehemaliges Rathaus

in Sleen

Dieses wunderbare Ratsgebäude wurde 1938 in Neorenaissancestil errichtet. Der Bau wurde auch im Rahmen der Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen bezuschusst. An der Südfassade befindet sich das Gemeindewappen von Sleen, nach einem Entwurf des Bürgermeisters G.A. Bontekoe. Ins Auge stechen der Treppengiebel und die wunderschönen Glasmalereifenster. Das Rathaus wurde in ein Mehrzweckgebäude umfunktioniert, und sein Saal wird gerne für Trauungen benutzt.

Die zweiteilige Kirche

in Oosterhesselen

Das Kirchenschiff wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erbaut. Der Turm ist älter und entstammt der ersten Hälfte desselben Jahrhunderts. Während der Belagerung Coevordens im Jahre 1592 wurde der Westteil des Schiffes zerstört und entstand eine Lücke. Das Restschiff wurde provisorisch gedichtet, aber 1628 mit einer Fassade versehen, die beide Bauteile endgültig von einander trennte.

UNESCO Global Geopark

de Hondsrug

Jenseits der Grenze bekommt der Hünenweg auf niederländischer Seite einen weiteren Namen: Hondsrugpad. Die Landschaft des Hondsrug ist gespickt mit Spuren einer fernen und weniger fernen Vergangenheit. Der Hondsrugpad von Emmen nach Groningen folgt den mittelalterlichen Wagenspuren, prähistorischen Moorpfaden und imposanten Großsteingräbern, die auf diesem Geestrücken liegen.

Er führt durch ausgedehnte Wälder, Heidefelder, Sandverwehungen, Äcker und lauschige Dörfer. Vor allem aber zeugt der Hondsrug davon, wie sich hier das Eis vor rund 150.000 Jahren über das Land schob, alles, was ihm im Weg lag, zermalmte und wie Eis und Schmelzwasser Geestrücken und Urstromtäler formten.

Der Hünenweg

Erstmalig markiert wurde die Route von Osnabrück über Haselünne bis nach Papenburg als Friesenweg im Jahre 1937, mit dem weißen „F“ auf schwarzem Hintergrund. Der Friesenweg war die erste vom Landesfremdenverkehrsverband (LFV) Niedersachsen-Weserbergland in dieser Region geplante zusammenhängende Hauptwanderstrecke. In den 1960er Jahren wurde der Verlauf durch das Emsland weitestgehend angepasst aufgrund der neuen Raumordnung in den großen Mooren.

Im Jahre 2002 wurde der Friesenweg erneut eröffnet nachdem die beiden touristischen Einrichtung Emsland Touristik und Tourismusverband Osnabrücker Land ein „Friesenweg-Programm“ als zehntägiges Wanderangebot entwickelten. Die beiden regionalen Tourismusverbände haben zusammen mit dem Wiehengebirgs-Verband über die Landesvermessung und Geobasisinformation Niedersachsen (LGN) einen neuen Wanderführer veröffentlicht. Zwischen den Jahren 2006 und 2008 wurde der traditionelle Friesenweg zusätzlich mit dem Hünenweg-Zeichen (blaues h auf gelben Hintergrund) ausgeschildert, der Routenverlauf der beiden Wanderwege war exakt bis ähnlich.

Die Emsland Touristik und der Tourismusverband Osnabrücker Land optimierten den Wegeverlauf hinsichtlich des Asphaltanteils von 50 % auf um die 20 % und errichteten zusätzliche Möblierung am Weg (Schutzhütten, Bänke, Liegen). 2008 wurde dann der Routenführer mit dem Namen Hünenweg durch den LGN veröffentlicht und ersetzte somit den vorherigen Routenführer, der noch Friesenweg lautete. Darauf folgend wurde der Friesenweg offiziell in den Hünenweg umbenannt. Grund für die Umbenennung war der irreführende Name Friesenweg, da die Routenführung nur durch das Osnabrücker Land und das Emsland verläuft und das (Ost)Friesland nicht tangiert.

Der Name Hünenweg findet den Ursprung, wie leicht zu erfassen ist, in den zahlreichen Großsteingräbern aus der Jungsteinzeit die den Weg säumen. Im Jahr 2018 wurde dann das Interreg Projekt „UNESCO Global Geopark Cooperation DE/NL“ mit einer Fördersumme von 1,6 Millionen € ins Leben gerufen. Eine Maßnahme des Projektes beinhaltet den weiteren Ausbau des Hünenwegs von Meppen über die Niederländische Grenze hinaus bis nach Groningen und schafft somit die physische Verbindung der UNESCO Global Geoparks TERRA.vita auf deutscher- und De Hondsrug auf niederländischer Seite. Die Erweiterung führt hinter Meppen durch den internationalen Naturpark Bourtanger Moor – Bargerveen und knüpft an den Hondsrugpad auf der niederländischen Seite an.

Der Hondrugpad verdankt seinen Namen dem Hondsrug, welcher den längsten und größten von vier aufrechtstehenden, in der Eiszeit entstandenen Geschiebelehmrücken in der Region bildet mit insgesamt 70 km. Auf den insgesamt 20 Etappen wurden im Zuge des Projekts neue Hinweisschilder erstellt zusammen mit dieser Website und einer App, außerdem wurde ein neuer Routenführer durch den Conrad Stein Verlag veröffentlicht. Die Vermarktung des Hünenwegs übernimmt die Hasetal Touristik GmbH, die neben Tageswanderungen auch Mehrtagespauschalen anbieten wird.